Neue Zentrumsleitungen
Posted by Christoph Mackert / Juli 28, 2025 / No responsesZum 1. Juli gab es gleich zwei personelle Veränderungen bei den Handschriftenzentren: Sowohl das Frankfurter als auch das Münchner Handschriftenzentrum erhielten neue Leiter:innen.
Jakob Frohmann, M.A. – Leiter Handschriftenzentrum Universitätsbibliothek Frankfurt/Main
Jakob Frohmann hat die Zentrumsleitung von Herrn Dr. Jehn übernommen, der diese Aufgabe als zuständiger Abteilungsleiter nach dem Ausscheiden von Herrn Dr. Tönnies Ende August 2024 kommissarisch innehatte.

Jakob Frohmann hat an der Freien Universität Berlin Geschichtswissenschaft mit dem Schwerpunkt Mittelalterliche Geschichte sowie Lateinische Philologie studiert. Hierbei hat er sich schwerpunktmäßig am Lehrstuhl von Matthias Thumser mit der Überlieferungsgeschichte kurialer Briefsammlungen des 13. Jahrhunderts einerseits und mit einem Thema zum deutschen Frühhumanismus – der Bibliothek Albrechts von Eyb – andererseits beschäftigt. Anschließend hat er im Handschriftenzentrum der Staatsbibliothek zu Berlin als Wissenschaftliche Hilfskraft in zwei Erschließungsprojekten gearbeitet: zu Eberhardsklausener Handschriften der Stadtbibliothek Trier sowie zu lateinischen Handschriften in Folio der Staatsbibliothek. 2017 kam er für das Bibliotheksreferendariat an die UB Frankfurt. Danach hat er dort die Sachgebietsleitung mit dem Schwerpunkt Originalerhalt (Bestandserhaltung) und später auch Retrodigitalisierung übernommen. Seit dem 1.7.2025 ist er Kurator für Handschriften, Inkunabeln und Alte Drucke an der UB Frankfurt und damit auch Leiter des Handschriftenzentrums.
Dr. Ursula Stamper – Leiterin Handschriftenzentrum Bayerische Staatsbibliothek München
Nach dem Wechsel von Birgit Seider in die Abteilung Bestandsentwicklung und Erschließung 1 der Bayerischen Staatsbibliothek übernahm Dr. Ursula Stampfer die Zentrumsleitung.

Ursula Stampfer, geboren in Bozen (Italien), studierte an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck und an der Universitè Marie-et-Louis-Pasteur in Besançon (Frankreich) Geschichte und Deutsche Philologie. Zudem absolvierte sie am Konservatorium „Claudio Monteverdi“ in Bozen ein Fagottstudium. Nachdem sie sich bereits in ihrer Magisterarbeit mit adeliger Lesekultur in Tirol um 1600 am Beispiel der Wolkenstein-Rodenegg befasst hat, wurde sie mit einer Arbeit über die Hofbibliothek des Hoch- und Deutschmeisters Erzherzog Maximilians III. von Österreich (1558–1618) promoviert. An der Universität Siena belegte sie den Kurs „Conservazione e gestione dei Beni culturali, indirizzo librario“. Seit 2006 beschäftigt sie sich intensiv mit mittelalterlichen Handschriften bzw. mit der Erschließung derselben. Sie arbeitete in mehreren vom FWF geförderten Projekten zur Katalogisierung der an der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck befindlichen Handschriften mit, befasste sich mit den Streubeständen der Schnalser Kartause an der Universitätsbibliothek Padua und übernahm schließlich die Leitung eines Projektes zur Erschließung der mittelalterlichen Handschriften in der Bibliothek des Augustiner Chorherrenstiftes Neustift und des Priesterseminars in Brixen. Gemeinsam mit Leonardo Granata verantwortet sie den Band zu den datierten Handschriften in Südtirol, erschienen in der SISMEL-Reihe Manoscritti datati d’Italia. Von 2017 bis 2020 baute sie an der Universitätsbibliothek Bozen den neuen Fachbereich „Rare Books and Manuscripts“ auf, ehe sie die Leitung der Diözesanbibliothek Rottenburg sowie der Bibliothek des Wilhelmstiftes in Tübingen übernahm. Seit Herbst 2021 ist sie als Mitarbeiterin an der Bayerischen Staatsbibliothek tätig, seit dem 1. Juli 2025 ist sie Leiterin des dortigen Handschriftenerschließungszentrums.
Ursula Stampfer ist Mitglied der Kommission für Buch- und Bibliotheksgeschichte der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare sowie der Associazione Italiana Manoscritti Datati. Sie wirkt regelmäßig als Lehrende am Universitätslehrgang ,Library and Information Studies – Master of Science‘ an der Universität Innsbruck mit. In ihrer Freizeit ist Stampfer musikalisch als Fagottistin in einem Bläserensemble aktiv.